Bleiben nach einer Haartransplantation sichtbare Narben?
Kurz vorweg: Die Narbenbildung an der Entnahmestelle ist abhängig von der gewählten Transplantationsmethode
Unterschiedliche Vorgehensweisen kommen bei einer Eigenhaar-Transplantation zum Einsatz: Die ältere FUT-Methode sieht vor, dass am Hinterkopf ein schmaler Streifen der Kopfhaut entnommen wird. Vor dem Implantieren werden Grafts punktuell abgetrennt und an den betroffenen Stelle wieder eingepflanzt.
Die moderne FUE-Methode sieht die Entnahme von Mini- oder Mikrografts vor. Das heißt, dass jeweils einzelne, doppelte oder bis zu fünf Haarwurzeln mit Hilfe einer Hohlnadel entnommen und an die entsprechende Stelle verpflanzt werden.
Bei der FUT-Methode bleibt ein deutlicher und dauerhaft haarloser Narben-Streifen im Hinterkopfbereich. Wer sich jedoch irgendwann in Zukunft dazu entschließt, sich den Kopf zu rasieren, muss mit einer deutlich sichtbaren Narbe rechnen. Der Operateur sorgt zwar dafür, dass die Narbe möglichst unauffällig ausfällt, vermeiden lässt sie sich aber nicht. Bei normaler Haartracht bleibt die Narbe verborgen.
Bei der punktuellen Graft-Entnahme (FUE) ist die Narbenbildung sehr viel unauffälliger: Nur winzige, punktförmige Kahlstellen oder verfärbte Kopfhaut-Areale verbleiben nach dem Eingriff und verheilen auch gut. Ein weiterer Vorzug dieser Methode ist, dass Übergänge und Haarverteilung sehr natürlich wirken.
Auch an den Stellen, an denen die Haarfollikel eingepflanzt werden, kommt es zu winzigen Wunden. Diese hinterlassen in der Regel jedoch keine nennenswerten Narben.
Wer sich aus rein kosmetischen Zwecken für eine Haartransplantation entschließt, sollte folgendes bedenken: Der Mensch verfügt nur über eine genetisch festgelegte Anzahl von Haarfollikeln. Bei der Transplantation werden diese umverteilt – an einer Stelle wird entsprechend „ausgedünnt“, damit an anderer Stelle wieder Haar wächst. Neue Haarwurzeln können vom Körper nicht produziert werden.
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